Lost in Transition? Nicht mehr lange! Die ZONE und das Koordinationsnetzwerk für Langzeitnachsorge

Geplante regionale Koordinationsstellen (türkis), Zentrale Koordinationsstelle (gelb)

Vor genau vier Jahren trafen sich VertreterInnen der Survivors erstmals, um sich gemeinsam mit der ÖKKH und Nachsorge-ExpertInnen über das Fehlen adäquater Transition und Langzeitnachsorge auszutauschen und den offenen Bedarf dahingehend zu formulieren. Daraus hat sich das von der ÖKKH geleitete Projekt ZONE, Zentrum für onkologische Nachsorge Erwachsener, entwickelt. Nach der Anfang des Jahres von der ÖKKH durchgeführten Bedarfserhebung zu Transition und Nachsorge an allen kinderonkologischen Zentren Österreichs steht die ZONE nun in den Startlöchern!

 

Um der Realisierung dieses richtungsweisenden Projektes einen großen Schritt näher zu kommen, wurde in der ersten Jahreshälfte 2017 erstmals eine Bedarfserhebung zu den Themen Transition und Nachsorge an allen kinderonkologischen Behandlungszentren Österreichs durchgeführt. Nachsorge-ExpertInnen aller Kinderkliniken wurden befragt Insgesamt 35 KinderonkologInnen, klinische PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und Gesundheits- und KrankenpflegerInnen der Universitätsklinik Innsbruck, des Kepler Universitätsklinikums Linz, des Universitätsklinikums Graz, der Salzburger Landeskliniken, des AKHs Wien, des Klinikums Klagenfurt und des St. Anna Kinderspitals gaben Auskunft über Form und Dauer der Nachsorge an den Kliniken, die Übergabe der erwachsenen Survivors in die Erwachsenenmedizin (Transition) und den Bedarf nach Anlaufstellen für Langzeitnachsorge. Ziel der Erhebung war es, herauszufinden, wie die ZONE aufgebaut sein muss, damit sie aus ExpertInnen-Sicht den komplexen Bedürfnissen der Survivors entspricht. Was dabei herauskam, ist das Modell für „die ZONE und das Koordinationsnetzwerk für Langzeitnachsorge (LZN)“.

 

Wanted: Regionale Koordinationsstellen, multiprofessionelle Kernteams und eine Zentrale

Die Botschaft der ExpertInnen war deutlich: Zusätzlich zu mehr personellen Ressourcen in den Nachsorgeeinrichtungen der Kinderkliniken bedarf es regionaler Anlaufstellen – Koordinationsstellen – an die die Survivors im jungen Erwachsenenalter von ihren KinderonkologInnen in geregelter Weise übergeben werden können. In diesen Koordinationsstellen müssen Kernteams bestehend aus MedizinerInnen, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen tätig sein, die für medizinische und psychosoziale Anliegen der Survivors zuständig sind. Bei Bedarf wird von den Koordinationsstellen an z. B. niedergelassene FachärztInnen oder PsychotherapeutInnen überwiesen, zusammenfassende Befundbesprechungen finden dann wiederum in den Koordinationsstellen statt. Dafür ist es laut ExpertInnen jedoch unerlässlich, ein österreichweites Netzwerk von SpezialistInnen aus dem Erwachsenenbereich aufzubauen, an das die Survivors weiterverwiesen werden können. Während die regionalen Koordinationsstellen für die Versorgung der Survivors zuständig sind, wird es in Wien zusätzlich auch eine „Zentrale“ geben, die für Themen wie Forschung, Datenbank und Qualitätssicherung zuständig ist. Diese Zentrale wird u. a. eine gemeinsame Datenbank aufbauen, die SpezialistInnen-Netzwerk ausbauen und verwalten, gemeinsame österreichweite Forschungsprojekte im Bereich der Spätfolgen und qualitätssichernde Maßnahmen koordinieren.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Bedarfserhebung 2017 findest du hier. Zusammenfassung Bedarfserhebung ZONE_2017